
Es hat etwas Uraltes und zutiefst Befriedigendes, durch einen stillen Wald zu spazieren und mit den Augen den Boden nach Zeichen eines wilden Schatzes abzusuchen. Im grünen Herzen Norditaliens – zwischen dem emilianischen Apennin und den toskanischen Tälern von Lunigiana – liegteine der berühmtesten Pilzregionen Europas: Borgotaro, berühmt für seine geschätzten IGP-Steinpilze. Die Wälder der Lunigiana sind nicht weit entfernt und bieten die gleiche reiche Artenvielfalt, was dieses Grenzgebiet zwischen der Emilia-Romagna und der Toskana zu einem Paradies für Sammler und Feinschmecker macht.
Egal, ob Sie ein erfahrener Pilzsucher oder ein neugieriger Reisender sind, mit einem lizenzierten Exkursionsführer in diesen Regionen können Sie auf sichere, legale und unvergessliche Weise eine der kultigsten Zutaten Italiens entdecken: den Boletus edulis, besser bekannt als Steinpilz.
Warum Borgotaro und Lunigiana der Pilzhimmel sind
Das Gebiet um Borgo Val di Taro (gemeinhin Borgotaro genannt) ist offiziell mit dem IGP-Status (geschützte geografische Angabe) für seine Steinpilze ausgezeichnet. Das bedeutet, dass das Klima, der Boden und das Ökosystem der Wälder hier einen Steinpilz hervorbringen, der sich durch sein Aroma, seine Textur und seinen Geschmack auszeichnet – und zwar sosehr, dass Köche in ganz Italien gezielt nach Pilzen aus dieser Region suchen.
Etwas weiter südlich bieten die Wälder von Lunigiana ein raueres und weniger kommerzielles Sammelerlebnis, mit ähnlicher Höhe und Vegetation – Eichen, Buchen und Kastanien, die den perfekten Lebensraum für wilde Pilze bieten. Diese Wälder sind bei Touristen weniger bekannt und daher ideal für ruhige, authentische Abenteuer.
Gehen Sie mit einem Reiseführer: Rechtliche und lokale Expertise
In Italien ist das Sammeln von Pilzen geregelt. Sie benötigen eine Genehmigung (die oft von der örtlichen Gemeinde ausgestellt wird) und müssen die Tagesgrenzen und Schutzzonen einhalten. Deshalb ist es nicht nur eine gute Idee, einen lizenzierten Umwelt- oder Exkursionsführer mitzunehmen – es ist oft sogar notwendig.
Leitfäden:
- Kennen Sie die besten Stellen (ohne zu viel zu ernten).
- Verstehen Sie die örtlichen Gesetze und sichere Identifizierungspraktiken.
- Teilen Sie traditionelles Wissen, Folklore und Kochtipps.
- Stellen Sie oft die erforderlichen Genehmigungen für den Tag bereit.
Die Steinpilzjagd mit einem Führer macht Ihren Spaziergang zu einer echten Schatzsuche, bei der jeder moosbewachsene Fleck einen prallen, goldbraunen Pilz mit dem verräterischen dicken Stiel und der schwammartigen Unterseite enthüllen könnte.
Was Sie während der Exkursion erwartet
Die meisten Steinpilzjagd-Erlebnisse beginnen früh am Morgen, wenn der Wald noch frisch und das Licht sanft ist. Nach einer kurzen Einweisung nimmt Sie Ihr Führer mit in den Wald – vielleicht in der Nähe des Monte Pelpi, des Passo del Brattello oder auf den weniger bekannten Pfaden von Pontremoli und Zeri in Lunigiana.
Das werden Sie lernen:
- Erkennen Sie verschiedene Arten von Steinpilzen (einige essbar, andere nicht).
- Verstehen Sie die Ökologie der Pilze und wie Sie nachhaltig ernten können.
- Verwenden Sie ein Sammlermesser und einen Korb – keinePlastiktüten, denn Pilze müssen atmen können.
Bei diesem Erlebnis geht es ebenso sehr um die Verbindung zur Natur wie um das Sammeln von Zutaten. Stille Momente, der Duft feuchter Erde, das Rascheln von Kastanienblättern und die Freude, wenn Sie Ihren ersten Porcino entdecken, sind Teil einer tieferen Wertschätzung des Waldes.
Nach der Jagd: Vom Wald auf den Tisch
Viele geführte Touren beinhalten eine Kochsession oder eine Verkostung. Je nach Saison und Verfügbarkeit kehren Sie in ein Bauernhaus oder eine Trattoria zurück und kochen Ihre Fundstücke zu klassischen Gerichten wie:
- Steinpilz-Risotto
- Tagliatelle ai funghi
- Gegrillte Steinpilze mit Olivenöl und Knoblauch
Vielleicht haben Sie auch die Gelegenheit, lokale Spezialitäten wie Parmigiano Reggiano, Testaroli, Wildkräuter und Waldhonig zu probieren, oft gepaart mit einem Glas Rotwein aus den nahe gelegenen Weinbergen im Taro- oder Magratal.
Wann Sie gehen sollten: Beste Jahreszeiten für die Steinpilzjagd
- Spätsommer bis Herbst (August-Oktober ) ist die Hauptsaison für Steinpilze.
- Niederschläge gefolgt von milder Sonne schaffen ideale Bedingungen für das Pilzwachstum.
- Informieren Sie sich am besten über die Wetterbedingungen und buchen Sie einen Führer im Voraus, da die Verfügbarkeit von der Ausbeute der Saison abhängen kann.
Perfekte Ergänzung zu einer Norditalien-Rundreise
Borgotaro und Lunigiana sind von hier aus leicht zu erreichen:
- Parma (1 Stunde)
- Cinque Terre (1-1,5 Stunden)
- La Spezia / Lerici
- Lucca oder Pisa (1,5-2 Stunden)
Die Futtersuche eignet sich hervorragend für Tagesausflüge oder Wochenendausflüge, insbesondere für Besucher, die die üblichen Touristenpfade verlassen und sich mit Italiens Land und Traditionen verbinden möchten.
Letzte Überlegungen
Das Sammeln von Steinpilzen in Borgotaro und Lunigiana ist nicht nur eine kulinarische Aktivität – es ist ein kulturelles Ritual, ein Spaziergang in der Wildnis und eine Lektion in Geduld und Bewusstsein. Wenn Sie sich einem einheimischen Führer anschließen, tauchen Sie ein in die Welt der Weisheit des Waldes und der seit Generationen überlieferten Lebensmittel.
Schnüren Sie also Ihre Stiefel, schnappen Sie sich Ihren Korb und machen Sie sich bereit, eine tiefere, erdigere Seite Italiens zu entdecken – einenköstlichen Porcino nach dem anderen.
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